Sommer-Newsletter 2024 – Bachgraben – Ein Sommerfest für die Jugendlichen, mit Hamburgern, DJ und Regenguss

In der Offenen Jugendarbeit treten manchmal schon ernste, schwerwiegende Themen und Situationen auf, doch Feste gehören auch dazu, Feste und Partys für die jungen Gäste und Stammgäste, die das sehr zu schätzen wissen. Wie jedes Jahr hat das Jugendzentrum Bachgraben kurz vor den Ferien, an einem Freitagabend, ein Sommerfest veranstaltet. Ein kleiner Einblick.

Sturmläuten

Die Party beginnt um 17 Uhr. Doch schon eine halbe Stunde vorher stehen die Kids vor der Tür, eine fröhliche Schar, und drücken fleissig auf den Klingelknopf. Steffi Schöchle, Co-Leiterin des Jugendzentrums, das gleich neben dem Gartenbad liegt, sagt genauso fröhlich: «Hör dir mal an, wie sie Sturmläuten, sie können es kaum mehr erwarten, aber das wird dann schon noch wild genug. Für die Vorbereitungen brauchen wir auch mal ein bisschen Ruhe.» Ihr Kollege Roger Widmer richtet genauso seelenruhig den Grill ein. Hamburger, Fleisch und Vegi stehen zur Auswahl, gibt es für zwei Franken, Cola für 50 Rappen – und die Glacé ist heute gratis, zur Feier des Tages. Das rentiert sich nicht, doch wie Roger sagt: «Alles andere wäre zu teuer, das sind Sackgeldpreise.» Auch Alex Meyer, Praktikant des Hauses, ist mit Vorbereitungen beschäftigt, er richtet die Bar ein und stellt das DJ-Pult auf, an dem der begabte junge DJ Levon bald auflegen wird.

Henna-Tattoos, Torwände und Zöpfe

Das Team hat für diesen Tag zudem gutnachbarliche Verstärkung vom Jugendzentrum Neubad erhalten. Es braucht an so einem Anlass schon sechs bis sieben Leute, wenn das dreistöckige Haus und dessen Aussenanlage mit einem Fest bespielt werden. Nebst Essen und Musik gibt es Henna-Tattoos, Wände fürs Torschiessen. Die Jugendlichen können sich zudem Zöpfe, so genannte Braids, in die Haare flechten lassen, was seit einiger Zeit auch bei den Jungs voll im Trend liegt. Zudem helfen auch noch einige Teenager bei den Vorbereitungen, sie blasen gerade Ballons auf, als Festdekoration. Sagt einer der Jungs: «Wetten, dass ich den Ballon durch blosses Aufblasen zum Platzen bringen kann?» Ein Mädchen kommentiert: «Das schaffst du nicht.» Also bläst er aus Leibeskräften, bis die kritische Grenze erreicht ist. Ein lauter Knall schreckt die Runde auf – und danach halten sich alle die Bäuche vor Lachen.

Wild auf Party

17 Uhr, die Tür geht auf, die junge Gruppe stürmt das Haus. Und schon kommen die ersten Fragen: «Gibt es Essen? Gibt es Glacé? Dürfen wir den Match auf der grossen Leinwand schauen?» Sie sind alle wild auf die Party, verteilen sich im grossen Gebäude, das seit seiner Eröffnung vor bald zwei Jahren enorme Besuchendenzahlen hat und, das kann man, ohne zu übertreiben, sagen, einen massiven Ansturm erlebt. Dies bei einer, momentan noch, sehr dünnen Personaldecke, was sich aber, der Entscheidung des Grossen Rats für eine Erhöhung der Finanzhilfen für die Offene Kinder- und Jugendarbeit sei es gedankt, bald zum Besseren ändern wird. Jungs und Mädchen ballern auf die Torwand, sitzen in ruhigen Ecken und plaudern, tanzen zur Musik des DJs, der nun losgelegt hat. Tattoos und Zöpfe stehen genauso hoch im Kurs wie Hamburger und Cola. Und dann kommt der Regen, wie es in diesem Frühling und Frühsommer üblich ist – doch der ändert auch nichts daran, dass ein grossartiges Fest gefeiert werden kann.

(Auf Bilder des eigentlichen Fests müssen wir übrigens weitgehend verzichten, weil dafür einfach zu viele Bewilligungen von Eltern einzuholen wären.)