Beitrag aus dem neuen Sommer Newsletter – Eröffnung des neuen Jugendzentrums Bachgraben

Bei bester Laune, mit einem Regierungsrat und rosarotem Lachs!

Lange Zeit lag die Zukunft dieses Jugi am Basler Stadtrand im Ungewissen. Die Räume waren schon lange zu klein für den Andrang. Wir wussten, dass die Baracke dem Ausbau des Schulhauses weichen würde. Irgendwann. Wir wussten aber nicht, wo der Betrieb weitergehen könnte, haben jahrelang gesucht, recherchiert, lobbyiert. Diese Ungewissheit war für das Team des Hauses schwer auszuhalten. Am 12. Mai fand alles Zittern und Zagen ein Ende, mit dem grossen Eröffnungsknall für das fantastische neue Jugendzentrum. 

Die Baracke war zwar klein, war jedoch Schauplatz ausserordentlich wertvoller Jugendarbeit. Harte Gang-Jungs benahmen sich hier anständig, teilten sich die wenigen Quadratmeter mit Mädchengruppen, Manga- und Comic-begeisterten Teenagern, jungen Leuten, die Rockmusik machen wollen und noch vielen, vielen anderen. Hier konnten sich ganz unterschiedliche Interessenswelten nebeneinander ausdehnen, ohne zu kollidieren, in einer gedeihlichen Atmosphäre. HipHop, Punk Rock, Techno, Metal, mit allen musikalischen Wassern der Jugendkulturen waren die Wände der alten Baracke gewaschen, in der Steffi Schöchle und Ufuk Tan wirkten, als Team mit traumhaft sicherer Arbeitsteilung. Beide haben ganz unterschiedliche Talente, die sich bestens ergänzen, die in der Summe starke, engagierte und eigenständige Offene Jugendarbeit hervorbringen. Eine Praktikumsstelle rundet das Personal des Hauses ab. Das ist ein kleines Team, aber absolut dazu in der Lage, mit einem grossen, diversen jungen Publikum auf wenig Raum ein prima Klima anzurichten. Einem Publikum übrigens, das seinem Jugi in beeindruckender Loyalität verbunden ist, immer wieder Mal kommen ehemalige Stammgäste zu Besuch, die hier aufgewachsen sind, um den Ort und die Leute wiederzusehen. Nun haben die JuAr-Basler beim Bachgraben – endlich – jene Raumhülle zur Verfügung, die ihr Angebot verdient.

Zwischenspiel

Hier möchte ich noch kurz das Zwischenspiel erwähnen, das Jugi Bachgraben hat die letzten Monate nämlich in einem Provisorium verbracht, an der Missionsstrasse, unmittelbar neben der dominanten Gebäudehülle des ehemaligen Sex-Kinos Corso. Nach einem langen Prozess, mit einigem Hin und Her garniert, wussten wir schon seit einiger Zeit, wo das Jugendhaus hinkommen würde, das Bachgraben-Team und die Geschäftsleitung von JuAr Basel wurden von unseren Partnern beim Erziehungsdepartement auch – zunehmend – stark und wirksam in alle Prozesse einbezogen. Am Ende war es eine prima Zusammenarbeit zwischen unserer Organisation und der Stadt Basel. Doch zwischen Auszug und Eröffnung klaffte eine zehnmonatige Lücke, die das Team, aus eigener Kraft – gerade noch –, mit einer Zwischennutzung füllen konnte. Eine nervenzehrende Stressaktion; aber geglückt.  

Let’s Party, 12. Mai

Alle waren allerbester Laune, in jenen späten Nachmittagsstunden des 12.Mai 2022, als – gleich neben dem Eingang des Gartenbads – das neue Jugi Bachgraben eröffnet werden konnte, zweistöckig, mit Umschwung, eine ganz feine Sache. Regierungsrat Conradin Cramer und seine Fachleute vom Erziehungsdepartement, Elsbeth Meier und Albrecht Schönbucher, das Geschäftsführungsteam von JuAr Basel, alle Mitarbeitenden, Vorstands- und Vereinsmitglieder, Freund*innen, Bekannten und Zugewandten, jung und alt, die wir zur grossen Eröffnung begrüssen durften, waren bestens gelaunt. Das Team hatte, kurz vor der Feier, noch einen Wasserschaden im Haus überstanden, bis zu den Knöcheln im nassen Element gestanden, eine erste, nicht gerade erfreuliche Taufe… 

–      Ich traf einen jungen Mann, einen Stammkunden des Hauses, als ich den Garten hinter dem Gebäude eine halbe Stunde vor der Feier besichtigte, eine elektrische Gitarre in seinen Händen. 2020 hatte ich ihn für das JuAr Basel-Magazin interviewt, zu Corona, seinen Berufswünschen, zum Jugi Bachgraben. Er erzählte mir, dass er während dem Lockdown mit dem Gitarrenspielen angefangen habe, mit Hilfe von You-Tube-Tutorials. Nun ist er Gitarrist einer neuen jungen Band. Und diese Formation war der rosarote Lachs auf unserem Eröffnungsbuffet, sie hat für die würdige Musik zum Fest gesorgt, nämlich anständig abgerockt und heisst: «Salmon Pink». Eine erfreuliche Begegnung.

Ich durfte die Veranstaltung, alle haben gnädig kurze und lebendige Reden gehalten, anmoderieren, dabei kam ich nicht umhin, zu erwähnen, dass wir uns im 80. Geburtstags-Jahr unserer Organisation befinden. Die Eröffnung war deshalb auch ein wundervolles Geburtstagsgeschenk. Conradin Cramer, der später natürlich noch das Band am Eingang durchschnitt, hatte ebenfalls ein Präsent dabei, eine ganz flotte Game-Box, Marke und Ausführung natürlich bedürfnisorientiert mit dem Team des Hauses abgeklärt, und freute sich sichtlich über die Einweihungsparty, die – dies räumte er mit sympathischer Ehrlichkeit ein – doch einiges zu spät erfolge. Danach beleuchteten Albrecht Schönbucher und Steffi Schöchle Hintergründiges und Erbauliches zum freudigen Anlass. Unzählige Jugendliche nahmen ihr neues zweites Zuhause danach sofort in Beschlag. Im Anschluss: Rock’n’Roll mit Salmon Pink – und natürlich Party in allen Stockwerken!

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