Beitrag aus dem neuen Sommer Newsletter – Neues aus dem Jugendzentrum Eglisee

Es steckt schon eine gewisse Ironie hinter der Geschichte, kaum war der neue Pavillon des Jugendzentrums Eglisee offiziell eröffnet, hat Covid zugeschlagen, bevor ihn sich die Jugendlichen und das Team so richtig zu eigen machen konnten. Momentan ist das Haus am Basler Stadtrand aber bestens gefüllt und verzeichnet Besuchsrekorde. Dazu kommt ein neuer Mittagstisch, der regelmässig Jugendliche im Alter zwischen 11 und 13 Jahren ins Haus bringt. Der Laden läuft! 

Früher Nachmittag im Jugi Eglisee, Bastian Bugnon und sein Team sind mit Büro-, Wartungs-, Aufräumarbeiten beschäftigt, heute Morgen hat ein neuer Praktikant angefangen, die Sonne scheint auf den Vorplatz, das Jugi ist in Ruhestellung, das wird sich am späten Nachmittag ändern. Heute steigt hier eine Abendveranstaltung der Queer-Gruppe, welche Jugendliche in Begleitung mit dem Team organisieren, im Wechsel mit Veranstaltungen speziell für Mädchen und solchen für Jungs.

Grosszügige Raumverhältnisse

Seit der Pavillon auf dem Gelände steht, ist hier viel mehr möglich als vorher. Dies spiegelt sich in der Kundschaft, tatsächlich verkehren Jugendliche im Alter zwischen 11 und 18 Jahren regelmässig hier. Wobei der Pavillon gegen Abend die Domäne der älteren Besuchenden ist, zu denen ein Vertrauensverhältnis besteht. Das Hauptgebäude, die Baracke, steht den jüngeren zur Verfügung. Letztere können allerdings während der ersten zwei Treffstunden in den Pavillon und die Sofalandschaft mit der guten Tonanlage, das Mischpult, welches Rap-Sessions ermöglicht oder einfach die Effektlichter geniessen. Bastian: «Sie werden behutsam an die Möglichkeiten des Pavillons herangeführt, wegen der Einrichtungen gelten hier natürlich spezielle Regeln.»

Anstandslos und rücksichtsvoll integriert

Im Einzugsgebiet dieses Jugendzentrums wohnt übrigens eine signifikante Zahl von Jugendlichen, die mit Beeinträchtigungen leben. Sie werden von den Besucher*innen des Jugis anstandslos und rücksichtsvoll integriert, auch die verschiedenen Altersgruppen haben keine Probleme miteinander, zumal eben die Älteren ihren eigenen Rückzugsort haben, den sie geniessen. Grosszügige Raumverhältnisse begünstigen die Vielfalt der Angebote in Jugendhäusern und die Diversität in der Gästeschar.

Win-Win-Situation mit Mittagstisch

Seit einiger Zeit ist hier nun ein neuer Mittagstisch integriert, die sechsten Klassen der Tagesstruktur Schoren kommen hier zum Mittagessen. Die meisten der Schülerinnen und Schüler wohnen sehr nahe an ihrer Schule, so bewegen sie sich den ganzen Tag im gleichen kleinen Umfeld. Der Mittagstisch im Jugi ist für sie ein Ausflug, ein Ersatz für den Schulweg, der ja bekanntlich ein ganz eigenes Lernfeld ist, den sie eigentlich nicht haben. Bastian: «Es ist lustig, gegen das neue schicke Schulhaus, in das diese Jugendlichen gehen, haben wir eher einen Barackencharme, aber es ist gemütlich. Und die Jugendlichen haben es über den Mittag gerne gemütlich.» Organisiert ist der Mittagstisch auf moderne Art und Weise, ein Buffet wird am Tresen des Jugi installiert, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens können alle essen, wann und mit wem sie wollen. Der Mittagstisch ist im Jugendhaus eingemietet und organisiert sich selbst. Die Leute vom Team und die Praktikant*innen spielen manchmal mit den Jugendlichen. Einige von diesen Kids lernen so das Haus kennen und werden dann plötzlich Stammkunden, andere kennen es schon und finden es cool, dass sie hier essen können. Bastian Bugnon: «Es ist eine Win-Win-Situation.»

Hier gehts zum kompletten JuAr Newsletter Sommer 2022