Newsletter Frühling 2023 – Vorwort

Zeiten des Wandels

«Nur wer bereit ist, sich zu wandeln, wird bestehen bleiben.»
Bertolt Brecht

Liebe Leserinnen
Liebe Leser
Liebe Freundinnen und Freund von JuAr Basel
Liebe Alle

Wandel im Overhead. JuAr Basel steht vor einer Neubesetzung der Geschäftsführung. Ende August dieses Jahres wird Albrecht Schönbucher pensioniert, er hat 30 Jahre lang bei der BFA/JuAr Basel gearbeitet und in dieser langen Zeit viele tiefgreifende Veränderungen unserer Organisationen erlebt, begleitet und mitgestaltet. Seine Stelle wird Mirjam Rotzler übernehmen, über eine Dekade lang Leiterin des Kinderbüros. Sie hat sich in einem langen Bewerbungsverfahren für diese Stelle qualifiziert. Wir freuen uns darauf, Mirjam bei unserer Organisation willkommen zu heissen. Ein Jahr nur, nachdem dieser Wechsel über die Bühne gegangen ist, steht dann schon der nächste ins Haus. Die andere Hälfte des JuAr-Basel-Führungsduos – Elsbeth Meier – geht in den Ruhestand. Im Moment sucht die Findungskommission des Vorstands – zusammen mit den Personalprofis von der Lienert AG – eine Besetzung für diese Stelle, klar ist, es wird ein Mann sein.

Denn JuAr Basel hat sich eine Geschäftsführung, die aus einer Frau und einem Mann bestehen soll, ins Stammbuch geschrieben. Wir sind daran, Kandidaten zu prüfen. Uns allen ist daran gelegen, dass dieser Übergang glückt, nach Jahren der Stabilität und der hervorragenden Führungsarbeit. Doch wir sind zuversichtlich, denn wir haben die Übergänge gut geplant.

Ein günstiger Wandel scheint sich – endlich – bezüglich der Finanzierung der Offenen Kinder und Jugendarbeit abzuzeichnen. 1.5 Millionen Franken zusätzlich hat der Grosse Rat der Stadt Basel für unser Metier bewilligt – und wenn auch etwas für JuAr Basel oder vielmehr unsere Angebote abfällt, wäre dies ein grosser Erfolg. Denn seit über zehn Jahren sind die Beiträge für unsere Organisation nicht mehr nennenswert gestiegen, die Kosten allerdings schon.

Auch in Sachen Teuerungsausgleich und Finanzierung der Jugendberatung von JuAr Basel hat es in letzter Zeit günstige Entwicklungen und guten politischen Rückenwind gegeben. Vor wenigen Monaten haben wir uns noch ernsthafte Sorgen gemacht, dass wir alsbald Federn lassen müssen, in finanzieller und personeller Hinsicht sowie bei unseren Angeboten. Wir haben diese Probleme mehrfach öffentlich thematisiert, haben politisches Lobbying betrieben und immer die realen Hintergründe unserer Anliegen transparent gemacht. Diese Arbeit scheint nun Früchte zu tragen – zwar soll man den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben, doch wir haben Grund zur Zuversicht.

Digitaler Wandel. In diesem Newsletter berichten wir von der neuen Mädona-App. Einem weiteren innovativen Werkzeug der Offenen Jugendarbeit aus der Werkstatt von JuAr Basel. Schon seit einiger Zeit entwickelt ein Teil unserer Jugendarbeitenden digitale Projekte und Modelle, die zu unserem Genre passen. Wichtig ist es aber auch, die Interessen, denen junge Menschen im unüberblickbaren Kosmos der digitalen Angebote unserer Tage nachgehen, zu kennen und kritisch zu überprüfen. Das Digitale ist ein fester Bestandteil der Offenen Jugendarbeit geworden, im gleichen Mass, in dem es die Welt erobert hat. Corona und die Lockdowns haben einiges dazu beigetragen. Auch die Welt der Jugendlichen hat sich radikal und rapide verändert. Mit ihren Handys tragen sie ein kleines Gerät auf sich, das sofortigen Zugriff auf (fast) alles Text-, Bild-, Ton- und Filmmaterial erlaubt, kostenlos und ohne wirksame Alterskontrolle, das auf dieser Welt je produziert wurde. Ohne eingebaute moralische oder ethische Schranken, oft an allen Urheberrechten vorbei.

Diese technische Revolution wird Konsequenzen haben, die wir heute noch nicht überblicken können. Zumal zurzeit die künstliche Intelligenz, für alle nutzbar, am durch-starten ist wie eine Rakete. Wer sich damit beschäftigt ahnt, dass diese Entwicklungen die Karten nochmals ganz neu mischen wird. Unsere Arbeit, unser tägliches Leben, Pädagogik, Jugendarbeit, Unterhaltungsindustrie, Wissenschaft, Finanzwesen, ja überhaupt alle nur denkbaren Bereiche, werden sich dadurch dramatisch verändern. Und dies in hohem Tempo. Im schlimmsten Fall wird eine unerbittliche digitale Zweiklassengesellschaft entstehen, die… Aber lassen Sie uns optimistisch bleiben.

Entscheidend ist, dass wir dieser Entwicklung offen, aber kritisch begegnen, die Prüfung und Bewertung digitaler Inhalte wird künftig für alle Menschen eine zentrale wichtige Fähigkeit sein. Diese kritisch-prüfende Haltung sollten wir den Kindern und Jugendlichen unbedingt vermitteln. Und dabei kann die Offene Jugendarbeit eine entscheidende Rolle spielen.

**** Dieses Vorwort wurde übrigens unter Verwendung einer KI (GPT-4), also einer künstlichen Intelligenz geschrieben, nach präzisen Anweisungen von meiner Seite. Ich habe ein Spiel daraus gemacht: Ich wollte das Endresultat eigentlich nicht mehr redigieren, sondern direkt aus der KI kopieren. Ich habe das Programm also eine Version nach der anderen erstellen lassen, mit immer neuen, noch präziseren Anweisungen, inhaltlichen und sprachlichen. Das hat viele Stunden gedauert, ich habe weitaus mehr Zeit benötigt, als ich für das Schreiben des Texts aus eigener Kraft gebraucht hätte. Und am Schluss habe ich dann halt doch noch ein bisschen redigiert. Das Resultat des Experiments aus meiner Sicht als Berufsschreiber: Die KI ist nur so gut wie der Mensch, der hinter dem Computer sitzt. Gleichzeitig habe ich darüber gestaunt, wieviel die KI über JuAr Basel weiss. ****

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Newsletters – sowie einen wunderbaren, keineswegs digitalen, sondern ganz realen Frühling.

One Love

Beste Grüsse

Christian Platz, Präsident JuAr Basel

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