Newsletter Frühling 2023 – Vorwort

Zeiten des Wandels

«Nur wer bereit ist, sich zu wandeln, wird bestehen bleiben.»
Bertolt Brecht

Liebe Leserinnen
Liebe Leser
Liebe Freundinnen und Freund von JuAr Basel
Liebe Alle

Wandel im Overhead. JuAr Basel steht vor einer Neubesetzung der Geschäftsführung. Ende August dieses Jahres wird Albrecht Schönbucher pensioniert, er hat 30 Jahre lang bei der BFA/JuAr Basel gearbeitet und in dieser langen Zeit viele tiefgreifende Veränderungen unserer Organisationen erlebt, begleitet und mitgestaltet. Seine Stelle wird Mirjam Rotzler übernehmen, über eine Dekade lang Leiterin des Kinderbüros. Sie hat sich in einem langen Bewerbungsverfahren für diese Stelle qualifiziert. Wir freuen uns darauf, Mirjam bei unserer Organisation willkommen zu heissen. Ein Jahr nur, nachdem dieser Wechsel über die Bühne gegangen ist, steht dann schon der nächste ins Haus. Die andere Hälfte des JuAr-Basel-Führungsduos – Elsbeth Meier – geht in den Ruhestand. Im Moment sucht die Findungskommission des Vorstands – zusammen mit den Personalprofis von der Lienert AG – eine Besetzung für diese Stelle, klar ist, es wird ein Mann sein.

Denn JuAr Basel hat sich eine Geschäftsführung, die aus einer Frau und einem Mann bestehen soll, ins Stammbuch geschrieben. Wir sind daran, Kandidaten zu prüfen. Uns allen ist daran gelegen, dass dieser Übergang glückt, nach Jahren der Stabilität und der hervorragenden Führungsarbeit. Doch wir sind zuversichtlich, denn wir haben die Übergänge gut geplant.

Ein günstiger Wandel scheint sich – endlich – bezüglich der Finanzierung der Offenen Kinder und Jugendarbeit abzuzeichnen. 1.5 Millionen Franken zusätzlich hat der Grosse Rat der Stadt Basel für unser Metier bewilligt – und wenn auch etwas für JuAr Basel oder vielmehr unsere Angebote abfällt, wäre dies ein grosser Erfolg. Denn seit über zehn Jahren sind die Beiträge für unsere Organisation nicht mehr nennenswert gestiegen, die Kosten allerdings schon.

Auch in Sachen Teuerungsausgleich und Finanzierung der Jugendberatung von JuAr Basel hat es in letzter Zeit günstige Entwicklungen und guten politischen Rückenwind gegeben. Vor wenigen Monaten haben wir uns noch ernsthafte Sorgen gemacht, dass wir alsbald Federn lassen müssen, in finanzieller und personeller Hinsicht sowie bei unseren Angeboten. Wir haben diese Probleme mehrfach öffentlich thematisiert, haben politisches Lobbying betrieben und immer die realen Hintergründe unserer Anliegen transparent gemacht. Diese Arbeit scheint nun Früchte zu tragen – zwar soll man den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben, doch wir haben Grund zur Zuversicht.

Digitaler Wandel. In diesem Newsletter berichten wir von der neuen Mädona-App. Einem weiteren innovativen Werkzeug der Offenen Jugendarbeit aus der Werkstatt von JuAr Basel. Schon seit einiger Zeit entwickelt ein Teil unserer Jugendarbeitenden digitale Projekte und Modelle, die zu unserem Genre passen. Wichtig ist es aber auch, die Interessen, denen junge Menschen im unüberblickbaren Kosmos der digitalen Angebote unserer Tage nachgehen, zu kennen und kritisch zu überprüfen. Das Digitale ist ein fester Bestandteil der Offenen Jugendarbeit geworden, im gleichen Mass, in dem es die Welt erobert hat. Corona und die Lockdowns haben einiges dazu beigetragen. Auch die Welt der Jugendlichen hat sich radikal und rapide verändert. Mit ihren Handys tragen sie ein kleines Gerät auf sich, das sofortigen Zugriff auf (fast) alles Text-, Bild-, Ton- und Filmmaterial erlaubt, kostenlos und ohne wirksame Alterskontrolle, das auf dieser Welt je produziert wurde. Ohne eingebaute moralische oder ethische Schranken, oft an allen Urheberrechten vorbei.

Diese technische Revolution wird Konsequenzen haben, die wir heute noch nicht überblicken können. Zumal zurzeit die künstliche Intelligenz, für alle nutzbar, am durch-starten ist wie eine Rakete. Wer sich damit beschäftigt ahnt, dass diese Entwicklungen die Karten nochmals ganz neu mischen wird. Unsere Arbeit, unser tägliches Leben, Pädagogik, Jugendarbeit, Unterhaltungsindustrie, Wissenschaft, Finanzwesen, ja überhaupt alle nur denkbaren Bereiche, werden sich dadurch dramatisch verändern. Und dies in hohem Tempo. Im schlimmsten Fall wird eine unerbittliche digitale Zweiklassengesellschaft entstehen, die… Aber lassen Sie uns optimistisch bleiben.

Entscheidend ist, dass wir dieser Entwicklung offen, aber kritisch begegnen, die Prüfung und Bewertung digitaler Inhalte wird künftig für alle Menschen eine zentrale wichtige Fähigkeit sein. Diese kritisch-prüfende Haltung sollten wir den Kindern und Jugendlichen unbedingt vermitteln. Und dabei kann die Offene Jugendarbeit eine entscheidende Rolle spielen.

**** Dieses Vorwort wurde übrigens unter Verwendung einer KI (GPT-4), also einer künstlichen Intelligenz geschrieben, nach präzisen Anweisungen von meiner Seite. Ich habe ein Spiel daraus gemacht: Ich wollte das Endresultat eigentlich nicht mehr redigieren, sondern direkt aus der KI kopieren. Ich habe das Programm also eine Version nach der anderen erstellen lassen, mit immer neuen, noch präziseren Anweisungen, inhaltlichen und sprachlichen. Das hat viele Stunden gedauert, ich habe weitaus mehr Zeit benötigt, als ich für das Schreiben des Texts aus eigener Kraft gebraucht hätte. Und am Schluss habe ich dann halt doch noch ein bisschen redigiert. Das Resultat des Experiments aus meiner Sicht als Berufsschreiber: Die KI ist nur so gut wie der Mensch, der hinter dem Computer sitzt. Gleichzeitig habe ich darüber gestaunt, wieviel die KI über JuAr Basel weiss. ****

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Newsletters – sowie einen wunderbaren, keineswegs digitalen, sondern ganz realen Frühling.

One Love

Beste Grüsse

Christian Platz, Präsident JuAr Basel

_________________________________________________________________________________________

Newsletter Frühling 2023 – Regierungsrätin Stephanie Eymann besuchte unsere leidgeprüften Angebote im Kopf der Dreirosenbrücke

Die Basler Sicherheitsdirektorin liess sich nicht lange bitten. In einem Mail hatten wir sie darum gebeten, unseren Angeboten im Kopf der Dreirosenbrücke, die seit Jahren mit etlichen Gewalt-, Drogen-, Sicherheitsproblemen konfrontiert sind, Tendenz leider stetig wachsend, einen Besuch abzustatten. Postwendend kam die Zusage. Eymann und ihre beiden Begleiter erwiesen sich als aufmerksame, engagierte und anteilnehmende Zuhörer*innen. Ein Ortstermin, der uns gutgetan hat.

Der Hintergrund ist klar, viel wurde darüber in den Medien berichtet. Die Dreirosenanlage – auf der JuAr Basel nun seit 2006 Angebote für Kinder und Jugendliche betreibt – ist nämlich seit vielen Jahren ein Problemort. Hier wird gedealt, gesoffen, geprügelt. Hier halten sich junge Männer auf, die teilweise sehr entwurzelt sind, psychische Probleme, abgewiesene Asylentscheide, Drogensucht und andere tragische Faktoren stehen im Hintergrund – oder sie haben den Pass weggeworfen, leben jetzt und hier in einer Art Niemandsland, das Dreirosenanlage heisst. Viele von ihnen haben in der Schweiz keinen Anschluss, keine Familie, sie haben keine Freundin, können oder dürfen nicht arbeiten. Eigentlich eine unhaltbare Situation, die es so nicht geben sollte.

«More trouble every day»

Zumal auf dieser Anlage viele Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien stehen, auch befindet sie sich in unmittelbarer Nähe von zwei Schulhäusern. Die Angebote von JuAr Basel im Kopf der Dreirosenbrücke – die Freizeithalle, das Jugendzentrum und das Riibistro – mit ihren verglasten Fensterfronten leiden seit Jahren unter den Problemen auf der Anlage. Unsere Teams und unsere Jugendlichen werden täglich mit unerträglichen Szenen und Zuständen konfrontiert, junge Frauen und Mädchen getrauen sich oft nicht mehr in unsere Angebote, weil sie auf der Anlage in primitivster Weise angemacht werden, überall werden Drogen gedealt und konsumiert, jeden Tag, während des ganzen Jahres. JuAr Basel hat immer wieder Vorstösse in dieser Sache gemacht, viele Angestellte der Stadt Basel waren schon in die Problematik involviert, wir haben Berichte und Artikel geschrieben, an Diskussionsveranstaltungen teilgenommen. Alle Behörden mit denen wir es zu tun hatten, gerade auch die Polizei, sind uns immer wohlwollend begegnet, haben uns nach ihren Möglichkeiten engagiert geholfen. Doch die Zustände sind geblieben und noch schlimmer geworden. Wie es Frank Zappa einst ausgedrückt hat: «More trouble every day».

Gutes Zusammenwirken mit der Polizei

Natürlich gibt es in dieser Sache immer wieder Sitzungen, Geschäftsführer Albrecht Schönbucher fährt oft zur Dreirosenbrücke, tauscht sich mit den Teamleitungen aus, auch im Vorstand sind diese Probleme regelmässig Thema. Und bei einer dieser Besprechungen ist plötzlich die Idee aufgetaucht, Regierungsrätin Stephanie Eymann in den Brückenkopf einzuladen, zu einem informellen Austausch mit den Teamleitungen. Als Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartements leitet sie ja genau jene Behörde, mit der es unsere Teamleute am meisten zu tun haben, wenn es um die Probleme in der Anlage geht. Ein jahrelanges Zusammenwirken, das beidseitig zumeist erfreulich produktiv und von gegenseitigem Respekt geprägt war.

Eymann hat umgehend geantwortet

Wir haben Stephanie Eymann also eine E-Mail geschickt und sie dazu eingeladen, unsere Angebote im Brückenkopf zu besuchen und unsere Teams vor Ort kennenzulernen. Sie hat umgehend geantwortet, hat uns mitgeteilt, dass sie gerne kommen würde. Ein paar Wochen später, an einem tristen Frühlingstag, kurz nach der Fasnacht, besuchte sie uns, zusammen mit Martin Ritschard, dem Generalsekretär des JSD, und Michel Hostettler, Feldweibel 1 Community Policing Bezirk Kleinbasel. Michel kennt das Team hier seit Jahren und steht in engem Austausch mit den Angeboten im Brückenkopf. Wir sassen alle zusammen am grossen Tisch im Tanzraum des Jugendzentrums und lernten uns kennen. Mit dabei waren, neben Stephanie Eymann und ihren Begleitern, Claudia Gunzenhauser und Manuel Raemy, die Leitung des Jugendzentrums, Marc Moresi, der Leiter der Freizeithalle, Albrecht Schönbucher, Geschäftsführer von JuAr Basel, und Christian Platz, Präsident der Organisation und Verfasser dieser Zeilen.

Den Druck spürbar machen

Es folgte ein tolles Gespräch, die JuAr Basel-Leute konnten viele Vorfälle erzählen, die sie beschäftigten, konnten den Druck spürbar machen, unter dem sie im Alltag stehen. Die Gäste vom JSD waren genuin an diesem Austausch interessiert, hörten gespannt zu, Michel Hostettler konnte gute Ergänzungen aus Polizeisicht beisteuern. Noch während des Besuchs ging im Eingangsbereich des Brückenkopfs, also im Entrée unsere «Hauses» ein undurchsichtiges Gemauschel über die Bühne, weil es draussen regnete. So wurden unsere Gäste also noch direkte Zeugen einer typischen Situation. Natürlich konnte die Sicherheitsdirektorin keine Zusicherungen irgendeiner Art machen, aber sie hat klar gesagt, dass sie das Thema weiterverfolgen und in Regierungssitzungen einbringen würde. Wir hatten den Eindruck, dass unsere Botschaft bei Stephanie Eymann angekommen ist. Und dass sie unsere Verzweiflung über die vielen gescheiterten Versuche, die Situation in der Anlage nachhaltig zu befrieden, mit tatkräftiger Hilfe diverser städtischer Stellen, gespürt hat. Ein gutes Gefühl. Wir haben uns sehr über diesen Besuch gefreut und hoffen, dass er dazu beiträgt, dass hier – amtsgrenzen-überschreitend – eine gute Lösung gesucht und gefunden werden kann.

Weil wir eine soziale Institution sind, würden wir uns zudem wünschen, dass für die Menschen am Rande der Gesellschaft, chancenlos, mittellos, machtlos, die diese Probleme verursachen, Angebote geschaffen werden, die ihr Dasein – und damit auch das unsere – signifikant verbessern.

_________________________________________________________________________________________

Newsletter Frühling 2023 – Zehn Jahre innovative Offene Jugendarbeit – JuAr Basel in den Bibliotheken der GGG Stadtbibliothek Basel

Eine Dekade hat sie nun bereits auf dem Buckel, unsere Offene Jugendarbeit in den Bibliotheken der GGG Stadtbibliothek, an deren Anfang umfangreiche Konzeptarbeiten standen, aus denen greifbare Realitäten geworden sind. Inzwischen dürfen wir feststellen, dass unsere Jugendarbeitenden am Hauptsitz und in den Quartierfilialen der GGG Stadtbibliothek mit der Zeit ein eigenes neues Genre geschaffen haben (immer unter tatkräftiger Mithilfe der JuAr-Geschäftsführerin Elsbeth Meier), das Brücken zwischen verschiedenen Metiers und Disziplinen schlägt. Diese Tatsache stösst auch in der Fachwelt auf reges Interesse, in der Schweiz und in Deutschland.

Yasmine El-Aghar und Simon Zimmermann, die das Angebot heute leiten, haben auf der Erfahrung ihrer Vorgängerteams aufgebaut, haben zudem vieles neu-entwickelt und dazuerfunden. Das zehnjährige Jubiläum feiern sie nicht mit einer Rückschau – sondern mit Zukunftslaboren. Diese «FutureLabs» bestehen aus 14 Veranstaltungen, die von März bis Oktober dieses Jahres über die Bühne gehen, im Hauptsitz und in den Filialen der GGG Stadtbibliothek. Ein sattes Geburtstagspaket mit Schlaufe – letztere in Form der grossen Schlussveranstaltung am Samstag, 21. Oktober, dieses Jahres nämlich. Diese läuft unter dem Titel «FinalShow: Wie sieht unsere Zukunft aus?». An diesem Nachmittag wird die kreative Ausbeute der Zukunftslabore vorgestellt. Jugendliche und Jugendarbeitende präsentieren die entstandenen Zukunftsvisionen mit Text, Ton, Bild und Show-Elementen.

 «youth platform»

Die Jugendarbeit von JuAr Basel in den GGG Stadtbibliotheken bietet den Jugendlichen nicht nur Bücher und Medien, sondern auch einen Ort, an dem sie sich treffen, gemeinsam Zeit verbringen und ihre Freizeit gestalten können. Die Jugendarbeitenden schaffen eine echte «youth platform», auf der sich Jugendliche ganz nach ihren Interessen und Neigungen betätigen können. Hier wurden in zehn Jahren eben Plattformen gebaut, auf denen sich die Nutzenden ausdrücken, vernetzen und ihre Talente entfalten. Immer wieder in Zusammenarbeit mit Fachleuten, Profis, Künstler*innen aus allen möglichen kulturellen Himmelsrichtungen.

Mosaik-artige Tour d’horizon

Die einzelnen Geburtstagsveranstaltungen bilden eine mosaik-artige Tour d’horizon durch die Themenwelten der Offenen Jugendarbeit in den Bibliotheken. Da gehen die jungen «Bookhunters» auf die Jagd nach Zukunftsbüchern, es werden – zusammen mit dem Rapper und Hitproducer Morrow – Textideen und Beats gesponnen, dazu kommen kreatives Schreiben und Manga-Zeichnen, Journalismus und Fotografie, Collagieren und Animieren, Computerspiele programmieren, alles für interessierte Jugendliche, alles exzellente kreative Angebote.

Einmaliges Gebräu

Es ist schon beachtenswert, was hier aus tastenden Anfangsversuchen und langer intensiver Konzeptarbeit gewachsen ist. Verfeinert in vielen Jahren, durch Erfahrungen, Ausprobieren und Raffinieren. Das Resultat ist diese Mischung aus klassischer Offener Jugendarbeit, Workshops und Veranstaltungen. Allesamt direkt aus den vom Team ermittelten Bedürfnissen, Interessen und Wünschen der Jugendlichen heraus entwickelt. Eine intensive Arbeit, die das aktuelle Team mit grossem Schwung und starkem Verantwortungsbewusstsein pflegt. Beziehungsarbeit trifft auf Kulturvermittlung, das kleine Gespräch auf dem Sofa führt, pointiert gesagt, zum Auftritt auf der hauseigenen Veranstaltungsbühne, alles vor dem Hintergrund Bibliothek. Ein einmaliges Gebräu, das nun auch immer mehr Beachtung in Fachkreisen findet.

Referate, Workshops, Fachaustausch

Dieses Team von JuAr Basel wird in letzter Zeit nämlich regelmässig an Fachveranstaltungen und Hochschulen eingeladen. Referate, Workshops und Fachaustausch, in der Schweiz, aber auch in Deutschland, stehen auf dem Programm. Dort haben sie ihre Arbeitsweisen und -weisheiten etwa an der Technischen Hochschule Köln, und bei Bibliosuisse, dem Verband der Schweizer Bibliotheken, vermittelt. Zudem haben die FU Berlin, die Zentralbibliothek Berlin und die Stadtbibliothek Lemgo das Team zu Weiterbildungszwecken eingeladen. Inzwischen hat das Duo übrigens – dringend notwendige – personelle Verstärkung erhalten, ein fester Ausbildungsplatz der FH, grosszügig von einer Stiftung finanziert, ist geplant. Die Zusammenarbeit der Institutionen GGG Stadtbibliothek Basel und JuAr Basel ist eine echte Erfolgsgeschichte geworden, gemacht am Rheinknie.

_________________________________________________________________________________________

Newsletter Frühling 2023 – Digitale Jugendarbeit für Mädchen und junge Frauen – Mädona hat eine eigene App erfunden und realisiert

Mädona, das JuAr Basel-Angebot für Mädchen und junge Frauen, hat seine Präsenz in Basel erweitert. Neben den beiden Standorten an der Unteren Rebgasse und an der Güterstrasse bietet das Team nun auch eine App an, die als virtueller Ort für die vielen Mädchen dient, die das Mädona als ihr zweites Zuhause betrachten.

Die App ist jedoch nicht im AppStore erhältlich, das wäre einfach zu teuer, sondern kann per Code auf das Handy geladen werden. Die virtuelle Mädona bietet ein breites Spektrum an Aktivitäten und Themen, die auf ihre Kundschaft zugeschnitten sind. Besonders auffällig sind die sogenannten Missionen, die von Expertinnen aufbereitet wurden und sich mit Themen wie Mobbing, Körper und Sexualität oder Gesundheit befassen. Die Missionen sind innovativ gestaltet, comic-artig, spielerisch und gleichzeitig ernsthaft. Die Expertinnen beantworten über die App auch Fragen, viele von ihnen haben schon Live-Projekte im Mädona durchgeführt.

Auf den Handys der Mädchen präsent

Das Mädona hat eine App? Ist das nicht irre teuer? Die Idee des Teams, eine App für das Mädona zu entwickeln konnte durch Beziehungsarbeit «at its best» realisiert werden. Der Lebenspartner von Angi Orlando, die das Mädona zusammen mit Carmen Büche leitet, versteht sich nämlich auf das Programmieren von Apps und ist ein grosser Fan des Mädchentreffs. Die Mädona-Mädchenarbeit von JuAr Basel ist nun also auch auf den Handys der Mädchen präsent und bietet eine innovative digitale Ergänzung zum physischen Angebot.

Das Mädona ist bekannt für seine kompetente Arbeit mit jungen Frauen und Mädchen. Das Team verfügt über viel Expertenwissen und Erfahrung im Umgang mit den Zielgruppen.

Informativ und unterhaltsam

Die App ist ein weiterer innovativer Schritt in die digitale Offene Jugendarbeit und zeigt das Engagement des Mädona-Teams für die Bedürfnisse seiner Mädchen und jungen Frauen.

Insgesamt bietet die App eine tolle Möglichkeit, das Angebot des Mädona zu erweitern und den Kontakt zu den Mädchen auch ausserhalb der physischen Standorte aufrechtzuerhalten. Die Missionen sind nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam aufbereitet und bieten den Mädchen eine spielerische Art, sich mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Die App ist eine grossartige Ergänzung zum Angebot der beiden Treffs und zeigt wieder einmal, wie eine kreative Idee und das Engagement dieses Teams dazu beitragen können, die Bedürfnisse junger Frauen und Mädchen in unterschiedlichen Genres zu erfüllen.

_________________________________________________________________________________________

Newsletter Frühling 2023 – Nachhaltigkeit als Leitmotiv der Freizeitkarte – colourkey, neues Image, neue Schwerpunkte, neue Büros

Nach einigen schwierigen Jahren – mit stetig sinkenden Mitgliederzahlen und Absprüngen von Trägerfirmen – konnte die Freizeitkarte gerettet werden. Dieser Prozess begann 2021. colourkey-Präsident Thomas Gander (auf dem Foto neben colourkey-Leiterin Angela Zulauf) konnte die Verantwortlichen der GGG und der JuAr Basel, die übriggebliebenen Träger des Angebots, davon überzeugen, neue Wege einzuschlagen. Zudem ist die Basler Kantonalbank als Partnerin mit an Bord gekommen, ein ganz wesentlicher Rettungsfaktor. Letztes Jahr wurde der colourkey auf neue Beine gestellt, inhaltlich und konzeptionell. Das Team um Leiterin Angela Zulauf war mit Feuereifer bei der Sache. Nun kann die Ernte eingefahren werden. Inzwischen steigen die Mitgliederzahlen wieder, alles wurde geschickt neu organisiert und inszeniert.

Befragung unter Nutzenden und Workshop

Ein neues Konzept, das auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, wurde vom Team entwickelt. Als Grundlage dazu dienten eine Befragung unter Nutzenden und ein – professionell moderierter – Workshop. Die Ergebnisse dieser Aktivitäten bildeten die Basis für das neue Konzept der Freizeitkarte, das den Schwerpunkt nun auf die Förderung von Angeboten legt, die ihrerseits Wert auf Nachhaltigkeit legen. Dabei ist der colourkey keine reine Vergünstigungskarte mehr, sondern bietet auch die Möglichkeit, an interessanten Projekten zu Nachhaltigkeitshemen teilzunehmen. Dies trägt dazu bei, dass die Nutzenden mehr über gelebte Nachhaltigkeit in Basel und Umgebung erfahren und sich engagieren können.

Konzeptfrühling an der Messe «Spring»

Das neue Konzept wurde an der Basler Messe «Spring» vorgestellt und erhielt eine positive Resonanz von den Besuchenden. Das Team des colourkey freute sich über das Interesse an der Freizeitkarte. Kurz vorher ist das Angebot aus den Räumen von JuAr Basel im Bürgerlichen Waisenhaus ausgezogen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge liessen wir den colourkey aus unseren Räumlichkeiten ziehen, aber wir freuen uns, dass dieses tolle Angebot gerettet werden konnte – und werden unsere neue Rolle als Mitgliedsinstitution im neuen Verein engagiert wahrnehmen. Der Impact Hub Basel an der Horburgstrasse ist die neue Heimat des colourkey, ein innovatives Zentrum für Start-ups, Unternehmer*innen und soziale Initiativen in Basel. Das Gebäude bietet eine inspirierende Umgebung für kreative und nachhaltige Projekte. Der Impact Hub ist eine globale Organisation mit über 100 Standorten weltweit und bietet seinen Mitgliedern eine breite Palette von Ressourcen, einschliesslich Zugang zu Arbeitsplätzen, Beratung und Netzwerkmöglichkeiten. Die Mitgliedschaft im Impact Hub Basel ist ein wichtiger Schritt für junge Unternehmen und soziale Initiativen, um sich zu vernetzen und zu wachsen. Der Impact Hub Basel ist deshalb ein exzellenter Partner für das colourkey -Team, um synergetische Effekte zu erzielen und das neue Nachhaltigkeitskonzept erfolgreich umzusetzen.

_________________________________________________________________________________________

Newsletter Frühling 2023 – Bei JuAr Basel die Ausbildung gemacht – und heute…?

JuAr Basel ist auch ein Ausbildungsort. Die solide und tiefgehende Praxiserfahrung, die unsere Organisation Praktikanten*innen, Studierenden, Lernenden ermöglichen kann, stösst schon seit langer Zeit auf rege Nachfrage. (Es ist vor diesem Hintergrund kein Wunder, dass Schulen und Hochschulen aus dem In- und Ausland unsere Betriebe gerne besichtigen und sich dabei unsere Organisation, deren Menschenbild und Methoden vorstellen lassen. Aber dies ist wieder eine andere Ebene). Die Liste der Leute, die bei der JuAr Basel/BFA eine Ausbildung absolviert haben, ist lang. Dieser Text ist Teil einer Serie, die unseren Newsletter für einige Zeit begleiten soll. Was machen Menschen, die bei uns ausgebildet wurden, heute?

Debora Di Bella

«Ich identifizierte mich total als Baslerin, doch mein Herz schlägt italienisch»

Debora sitzt auf einem der Bänkchen im paradiesischen Garten der Mission 21, die Frühlingssonne bescheint diese städtische Oase am frühen Nachmittag noch etwas vorsichtig, aber sie scheint. Debora ist im Rahmen dieser Serie ein bisschen ein Sonderfall: «Ich habe ja nicht die Ausbildung bei JuAr Basel gemacht, sondern ich habe an der HSLU in Luzern Soziale Arbeit studiert und gleichzeitig mit einem bezahlten Pensum in der Freizeithalle Dreirosen gearbeitet. Anders konnte ich mir die Ausbildung nicht finanzieren.» Doch Debby, wie sie bei JuAr Basel genannt wird, hat noch eine andere spezielle Geschichte mit unserer Organisation. Sie ist mit den Angeboten der BFA/JuAr Basel aufgewachsen. Zum Beispiel Marc Moresi, den Leiter der Freizeithalle Dreirosen, später ihr Chef, hat sie schon als Kind gekannt, auch die JuAr Basel-Vizepräsidentin Waltraud «Waldi» Waibel, eine Legende der Basler Jugendarbeit, gehört zum unvergesslichen Personal ihrer Biographie.

Mentalität der Hilfsbereitschaft

«Ich bin mit drei Geschwistern und einer alleinerziehenden Mutter in Kleinhüningen aufgewachsen. Ich habe eine Zwillingsschwester, die jetzt auch bei JuAr Basel arbeitet, und zwei ältere Geschwister. Meine Mutter war eine Seconda, mein Vater ist selber aus Sizilien in die Schweiz ausgewandert. Ich habe schon als Kind realisiert, dass es in unserer Nachbarschaft Familien gibt, die zuhause viele Probleme haben, ich war schon damals auf soziale Verhältnisse sensibilisiert.» Wo es Probleme gebe, das habe sie dann bereits als Teenager gedacht, müsse geholfen werden: «Diese Einstellung, diese Mentalität der Hilfsbereitschaft und auch das Bewusstsein, dass man eine gute Ausbildung braucht, habe ich von meinen Grosseltern übernommen. Ich bin stolz darauf, eine akademische Ausbildung gemacht zu haben. Ich identifiziere mich total als Baslerin und mit dem Kleinbasel, doch mein Herz schlägt italienisch.»

Als kleines Mädchen im Barracuda

Es waren ihre älteren Geschwister, die Debora ins Jugendzentrum Barracuda, Kleinhüningen, mitgenommen haben. Sie war eigentlich zu jung für das Angebot: «Unsere älteren Geschwister mussten auf uns aufpassen, hätten sie uns nicht ins Jugendzentrum mitgenommen, hätten sie selber nicht hingehen können. Waldi war das bewusst, deshalb hat sie uns gerne geduldet. Als ich Marc Moresi kennengelernt habe, war er Zivildienstleistender im Jugi und ich war ein kleines Mädchen. So etwas prägt eine Beziehung natürlich.» Deboras Interesse gilt aber nicht nur der Sozialarbeit, sie ist auch Tanzlehrerin, auf HipHop spezialisiert. «Eins sag ich Dir», erklärt Debby, «als Tanzlehrerin bist du immer auch ein bisschen Sozialarbeiterin. Erst recht, wenn Du mit Jugendlichen arbeitest.»

Inhaltlich ergänzt

2006 wurden die JuAr Basel-Angebote im Kopf der Dreirosenbrücke eröffnet, das Jugendzentrum, das Riibistro, die Freizeithalle, das Beschäftigungsprogramm. Debby hat das alles miterlebt, als Girl from 4057 Kleinhüningen war sie natürlich von Anfang an dabei. Sie hat in diesen Räumen Tanz unterrichtet, hat während dem Studium in der Freizeithalle gearbeitet, hat als Betreuerin im Beschäftigungsprogramm gewirkt, wurde schliesslich stellvertretende Leiterin des Angebots – zudem hat sie als Mitarbeiterin die Tagesstruktur Dreirosen von JuAr Basel mit aufgebaut. Debby erzählt: «Es ist lustig, die Leute aus der Nachbarschaft, die mich ja alle kannten, haben immer gemeint, dass ich im Jugendzentrum arbeite. Für einen grossen Teil des Publikums sind die Angebote im Brückenkopf in der Wahrnehmung einfach ‘das Jugi’. Natürlich haben sich meine Ausbildung und mein Job bei JuAr Basel thematisch und inhaltlich ergänzt. Essenziell ist es um die gleichen Themen gegangen. Trotzdem, stelle ich mir vor, wäre eine berufsbegleitende Ausbildung, die ich mir halt nicht leisten konnte, wohl vertiefter gewesen. Was ich vermisste war ein grösseres sozialarbeiterisches Team, mit dem ich die Themen, die mich im Studium der Sozialen Arbeit jeweils beschäftigten, hätte reflektieren können. Die Sitzungen drehten sich um andere Themen, die Freizeithalle und das Beschäftigungsprogramm haben ja auch einen komplexen Alltag.»

Neue Stelle

Nach dem Abschluss als Coach hat sie dann noch einige Zeit zu 60 Prozent im Team der Freizeithalle mitgearbeitet, hat die jungen Leute betreut, die hier im Beschäftigungsprogramm arbeiten, im Rahmen einer niederschwelligen Integrationsmassnahme. Da hatte sie es mit vielen unterschiedlichen Schicksalen, Problemfeldern, psychosozialen Knacknüssen zu tun – und natürlich auch mit den Ansprüchen diverser staatlicher und privatwirtschaftlicher Vernetzungspartner. Sie pflegte in dieser Zeit auch immer wieder Kontakt zur Jugendberatung von JuAr Basel. Und dann kam der Moment: Debby wollte eine neue Stelle. Alsbald hatte sie mehrere Angebote auf dem Tisch, darunter eines von JuAr Basel. Entschieden hat sie sich aber für Overall, die Genossenschaft für integriertes Arbeiten, deren ehemaliger Leiter, Thomas Ineichen, ja bis 2012 Präsident der BFA/JuAr Basel war. Unsere beiden Organisationen haben auch immer wieder partnerschaftlich zusammengearbeitet.

Andere Luft

Debby erzählt: «Nach all den Jahren bei JuAr Basel musste ich einfach mal andere Luft schnuppern, musste weg von den Beziehungen, die mich schon seit meiner Kindheit begleiten, etwas anderes sehen. Ich liebe das Dreirosen und die Leute, die dort arbeiten, immer noch. Aber ich bin froh, dass ich momentan ein anderes Arbeitsfeld habe.» Und dieses befindet sich eben an der Missionsstrasse, die Büros von Overall liegen direkt an der städtischen Oase, in der dieser Text seinen Anfang genommen hat. Und hier hat sie ebenfalls eine alte Bekannte angetroffen. Christine Suter, die viele Jahre in unserer Jugendbearbeitung gearbeitet und das Angebot – als das Kompetenzzentrum, das es heute ist – mit aufgebaut hat. Nach einer beruflichen Zeit in Norddeutschland ist sie nach Basel zurückgekehrt, setzt ihr enormes Wissen und Können bei Overall ein. Und zwar ausgerechnet in der Abteilung, die von Debora Di Bella als Top Coach geleitet wird.

Fähigkeitsabklärungen, Aufbautraining, Vermittlungen

Das Team heisst JobStart, es beschäftigt sich mit dem Berufseinstieg von jungen Menschen. Es geht darum, sie fit fürs Berufsleben zu machen, egal welche Hürden das Schicksal ihnen mit auf den Lebensweg gegeben hat. In diesem Bereich arbeitet das Team eng mit der IV zusammen. Zudem bildet Debora ab diesem Jahr Studierende der Sozialen Arbeit aus.

Debby erzählt: «Es ist lustig, das erste Studium meiner Wahl war ja damals Psychologie. Ich habe dann aber bald realisiert, dass man in diesem Metier zumeist in der zweiten Reihe steht, wenn es um die Bewältigung von Problemen geht. Deshalb habe ich mich für die Soziale Arbeit entschieden. Hier arbeiten wir handfest und direkt mit Menschen, die Hilfe brauchen. Wir integrieren hier junge Leute in die Berufswelt, viele von ihnen haben Handicaps. Trotzdem muss der Anspruch sein, dass sie bei der Arbeit normal funktionieren. Das kann sehr schwer sein. Stell dir vor, dass du bei allem, was du im Leben machst ein fünfzig Kilo-Zusatzgepäck mit dir tragen musst – so geht es vielen dieser Leute. Uns geht es darum, das auszugleichen. Wir machen Fähigkeitsabklärungen, Aufbautraining, Vermittlungen, intern und extern, haben ein Netz von Therapeut*innen an der Hand, stehen mit Lehrbetrieben und Hilfsangeboten stets im direkten Kontakt. In unserer Klientel gibt es Menschen mit Panikattacken, Depressionen, körperlichen Behinderungen, momentan betreuen wir auch eine Transgender-Person. Die Problemstellungen sind vielfältig, unser Beruf auch. Mir wird jedenfalls nie langweilig. Ich weiss nicht, ob ich das für immer in einem hundert Prozent-Pensum machen werde, zumal ich nun seit einem Jahr Mutter bin. Vielleicht kehre ich ja eines Tages zur JuAr Basel zurück. (lacht)» Willkommen wäre sie.

_________________________________________________________________________________________

Newsletter Frühling 2023 – Jubiläen

Guido Morselli

20 Jahre JuAr Basel – Ein Urgestein unserer Organisation

Wenn ich nun die Ehre habe, Guido Morselli zum offiziell 20-jährigen Betriebsjubiläum zu gratulieren, reden wir im Grunde sogar über 30 Jahre, die er mit Unterbrechungen für uns arbeitet – deutlich mehr als sein halbes Leben also!

1993 startete er als mein erst zweiter Praktikant im von mir ab Ende 1992 geleiteten Jugi Eglisee. Es war der Beginn einer langen, fruchtbaren Zusammenarbeit.

Nach weiteren Einsätzen in anderen Jugendhäusern der damaligen BFA und einigen Jahren als Pionier und erster mobiler Jugendarbeiter im Kanton Basel Stadt in Riehen gelang es uns 1999, Guido für ein spannendes Projekt zu gewinnen: den Aufbau der Jugendarbeit Neubad. Aus diesem von Jugendlichen und Anwohner*innen geforderten und begleiteten sozialräumlichen Projekt entstand 2003 als sichtbares Resultat das Jugendzentrum Neubad. Guido übernahm auf unseren Wunsch die Leitung der neuen Einrichtung – und ist uns bis heute treu geblieben.

In den vergangenen Jahren erweiterte sich sein Tätigkeitsfeld um die Mitverantwortung für das Jugendzentrum Bachgraben und um gleich zwei Mittagstische – alles zusammengefasst in der Jugendarbeit Basel-West. Mit viel Herzblut und Innovationsgeist hat Guido zusammen mit seinem Team die Jugendarbeit im Basler Westen entscheidend geprägt und auch die Entwicklung von JuAr Basel mit vorangetrieben. Ausserdem engagiert sich Guido in verschiedenen Bereichen für die Geschäftsleitung und ist Mitarbeitenden-Vertreter im Vorstand von JuAr Basel.
Wir gratulieren ihm somit zum 20-jährigen Dienstjubiläum (bezogen auf seine Festanstellung), bedanken uns ganz herzlich für sein Engagement und freuen uns auf viele weitere Jubiläen mit ihm!

Albrecht Schönbucher, Geschäftsführer JuAr Basel
_________________________________________________________________________________________

Silvan Piccolo

20 Jahre Jugendarbeit im PurplePark, eine bewegte Geschichte

2003 stiess Silvan Piccolo als Praktikant im Jugendzentrum PurplePark zur JuAr Basel und ging von da an einen engagierten und vielfältigen Weg in unserer Organisation. Schon bald wurde er Leiter des PurpleParks, teilte diese Funktion später mit seiner langjährigen Kollegin Ines Hugle und entschied sich im Jahr 2022 in die Mitarbeitenden Rolle zu wechseln, um genügend Ressourcen für seine Ausbildung als Coach und Supervisor zu haben. Silvan entwickelte in diesen Jahren den PurplePark wesentlich zum beliebten über die Region hinausstrahlenden Skater*innentreff mit.

Zudem begleitet und unterstützt Silvan seit 2014 unser Praxisausbildungswesen in der Rolle als Praxisausbildungsbeauftragter. Mit viel Engagement und guter Vernetzung mit den Fachhochschulen sichert er die Qualität unserer Praktikumsplätze.

Bewegte Jahre also, die immer wieder Veränderungen, neue Rollen und damit auch neue Herausforderungen brachten. Herzliche Gratulation zum 20-jährigen Jubiläum und ein grosses Dankeschön!

Elsbeth Meier, Geschäftsführerin JuAr Basel
Sabrina Fleury, Leitung PurplePark

_________________________________________________________________________________________

Angélique Orlando

15 Jahre Co-Leitung Mädona, Leitung Mädchenarbeit Gundeli seit 2017

Von allen einfach Angi genannt, prägt und gestaltet sie seit 15 Jahren aktiv mit viel Kreativität und Engagement die Mädchenarbeit im Kleinbasel und seit 5 Jahren zudem den Mädchentreff im Gundeli. Zusammen mit Carmen Büche steht sie für Kontinuität und Weiterentwicklung des Angebotes. Schon früh erfasste Angi die Wichtigkeit der sozialen Medien in der Jugendarbeit und entwickelte unter anderem die Mädona App. Angi ist für viele Mädchen und junge Frauen ein Angelpunkt im Leben. Ihr offenes Ohr für ihre Anliegen macht sie zu einer wichtigen Begleiterin in deren Erwachsenwerden, mit ihren Ideen und der sprühenden Fantasie prägt und gestaltet sie die beiden Mädchentreffs. Ein grosses Dankeschön für dieses unermüdliche Engagement!

Elsbeth Meier, Geschäftsführerin JuAr Basel
_________________________________________________________________________________________

Bastian Bugnon

Leiter Jugendzentrum Eglisee – 10 Jahre Jugendarbeit im Hirzbrunnen Quartier

2013 trat Bastian Bugnon als Mitarbeiter Jugendzentrum Eglisee in die JuAr Basel ein, nachdem er zuvor bereits als Praktikant bei uns tätig war.

Schon nach einem Jahr übernahm er aufgrund personeller Veränderung die Co-Leitung des Jugendzentrums und zwei Jahre später 2016 die Leitung. In diesen Jahren erfuhr das Jugendzentrum Eglisee viel Veränderung in seinem Team. Mit der Leitung von Bastian wurde dieses zunehmend konstant und er entwickelte das Jugendzentrum stets weiter. Ein Anbau wurde realisiert, dann 2019 konnte er den Pavillon, das zweite Gebäude auf dem Platz eröffnen und in diesem Jahr wird der Skatespot Eglisee realisiert. Dazu kommen unzählige Projekte, die er zusammen mit seinem Team durchführte. Wir gratulieren herzlich zu den 10 Jahren Engagement für die Jugendlichen im Jugendzentrum Eglisee.

Elsbeth Meier, Geschäftsführerin JuAr Basel

_________________________________________________________________________________________

Newsletter Frühling 2023 – Newsletter Gender

(Fast😉) Pünktlich zum Trans Day of Visibility, kommt der erste Gender-Newsletter des Jahres. Mit dabei: Aktuelle Diskussionen, unsere Tipps zu Büchern, Serien, Filmen, Dokus…., rechtliche Ungerechtigkeiten, spannende Weiterbildungen und wichtige Termine.

Am Schluss präsentieren wir euch in jedem Newsletter ein kleines fortlaufendes Lexikon.

Gender Council
JuAr Basel

Angi Orlando | Bastian Bugnon | Bernadatte Schaffner | Jennifer Küng | Katha Baur

❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️

Aktuelles

Queerfreundlichkeit gegen Queerfeindlichkeit  

Hier ein Podcast zum Thema queere Jugendliche und Kids in der Schule, Katha war bei Nadia Kohler von sexquisite, altbekannt also 😉 Hört mal rein, es gibt ein paar Tipps zu Queerfreundlichkeit. Ein guter erster Schritt gegen Queerfeindlichkeit. Wir bleiben ausserdem dran, konkrete Tipps für die JuAr und andere zu entwickeln. Bis dahin ein paar do’s & dont’s:

❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️

Tipps Tipps Tipps

Planet Sex mit Cara Delevigne 
In der sechsteiligen Doku-Reihe „Planet Sex“ reist der Star rund um den Globus. Unter anderem ist Delevigne an einem Filmset eines „ethischen“ Pornos zu Besuch, spricht mit einem Sex-Experten in Holland und lässt sich in Japan einen Vagina-Abdruck anfertigen. 

Heartstopper
Diese Comic Verfilmung auf Netflix könnte genauso Heartwarmer heissen. Eine wunderschöne Coming-of-Age Geschichte queerer Jugendlicher, über Coming-Ins, Coming-Outs, erste Liebe, Ängste und Träume. Das ganze Paket, das bald bald in die zweite Staffel geht!

Joyland Aktuell im Kino!
Eine berührende Geschichte über die Liebe eines jungen Mannes, der in einer patriarchalen Familie aufwächst zu einer trans Frau. Nicht ganz leichte Kost, aber mit Empfehlung!

The Portrait of a Lady on Fire
Ein Film, der in Frankreich im Jahr 1770 spielt: Die junge Malerin Marianne reist auf eine abgelegene Insel in der Bretagne. Sie hat von einer verwitweten italienischen Gräfin den Auftrag erhalten, ein Porträt von deren Tochter Héloïse anzufertigen. Diese soll mit einem Adeligen aus Mailand verheiratet werden, das Gemälde soll die Verbindung der beiden besiegeln. Die rebellische Héloïse, die nach dem mysteriösen Tod ihrer Schwester aus einem Konvent geholt wurde, um deren Stelle einzunehmen, möchte aber nicht unbekannt verheiratet werden und weigert sich daher, für ein Porträt Modell zu stehen. Nachdem der letzte Maler erfolglos abgereist ist, soll sich Marianne nun als Gesellschafterin ausgeben. Während gemeinsamer Spaziergänge am Strand und auf den Klippen soll sie Héloïse heimlich studieren und dann aus dem Gedächtnis auf die Leinwand bringen

Je mehr Zeit die beiden jungen Frauen miteinander verbringen, desto stärker fühlen sie sich zueinander hingezogen.

RosaBuch von Anna Rosenwasser
Anna Rosenwasser, eine wichtige LGBTIQ-Aktivistin und Politinfluencerin der heutigen Schweizer Queer Community. Sie studierte Politikwissenschaft und Journalismus, war Mitbegründerin des Queertreffs AnderSH in Schaffhausen, engagierte sich beim Vorstand Milchjungend und war Geschäftsführerin der Lesbenorganisation Schweiz. Zu Beginn des Jahres 2023 wurde ihr erstes Buch veröffentlicht: Das Rosa Buch.

Blutbuch von Kim de l’Horizont 

Das Buch war in aller Munde und gewann gleich beide, den Schweizer und den Deutschen Buchpreis und ist wohl auch der Grund, warum nun auch unsere Grosseltern das Wort nicht-binär kennen. Es handelt von einer nicht-binären Person, die sich in inneren Monologen mit sich selbst, der Körperlichkeit und dem Verwoben sein mit einer Familiengeschichte weiterschreibt.

The Jasmine Throne

Queere Fantasy zum Lesen! Prinzessin Milani, isoliert und geschwächt, lebt ihre verbleienden Tage in den Ruinen von Hirana, einem einst belebten Tempel, der als Zentrum mächtiger Magie galt. Sie hat nur noch wenig Zeit um ihrer Exekution am Scheiterhaufen oder, wie ihr diktatorischer Bruder es nennt, «Busse» für ihre Sünden, zu entkommen und ihren rechtmässigen Platz als Kaiserin einzunehmen.

Bis zu ihrer Exekution wird Milani von der Magd Pryia beaufsichtigt. Diese trägt ein Geheimnis mit sich, welches sie um keinen Preis offenbaren kann. Sie hofft in den Ruinen von Hirana Antworten zu finden.

Zusammen versuchen Milani und Pryia ihre Ziele zu erreichen, und dabei das Königreich vor alter Magie, Fanatikern und Zerstörung zu retten. 

❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️

Rechtliches

Der Bundesrat hat im Dezember die Einführung des 3. Geschlechtseintrags abgelehnt. Obwohl sowohl die Ethikkommission die Einführung empfehlen und über 50 % der Bevölkerung diesen befürworten. Eine verpasste Chance finden wir. Hier gibt’s mehr Infos!

❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️

Weiterbildungen

Die FHNW veranstaltet wieder eine Weiterbildung zu “LGBTIQ* Jugendliche in der Kinder- und Jugendhilfe”. Anmeldungen bis bis 27. April 2023.

Ein Lehrgang zu Männerarbeit bei männer.ch mit Markus Theunert. Anmeldungen bis 15. Oktober 2023.

❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️

Queer Dates

31.03. – Transgender Day of Visibility 

22.04. – Girls/Boys-Day 

26.04. – Lesbian Visibility Day 

17.05. – IDAHoBIT 

01.06. – Pride Month 

❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️🧡💛💚💙💜🖤❤️

words words words 

Was meinen wir, wenn wir von Umbrellaterm, von Transgender, von binär oder nicht-binär sprechen?!?

Umbrellaterms sind sogenannte Oberbegriffe. Im Bild ganz oben gut erkennbar beispielsweise Transgender. Damit sind alle Geschlechter gemeint, die von dem bei der Geburt zugewiesenen abweichen. Also beispielsweise eine Person, die sich als nicht-binär identifiziert, aber bei der Geburt weiblich zugeordnet wurde.

Unter dem Transgender-Regenschirm gibt es zwei Kategorien: binär und nicht-binär. Beide beziehen sich auf die Geschlechtsidentitäten.

Binär meint in diesem Fall zweigeschlechtlich, also entweder weiblich oder männlich – trans Mann oder trans Frau.

Unter den nicht-binären Geschlechtsidentitäten gibt es alle möglichen Labels, die eben diese Zweigeschlechtlichkeit nicht haben: genderqueere Personen, genderfluide oder a-gender Personen. Letztere idetifizieren sich mit keinem Geschlecht. Nicht zuverwechseln mit nicht-binären Personen. Für diese stellt nicht-binär eine Geschlechtidentität dar.

Nächstes Mal gibt’s mehr zu: Was ist eigentlich dieses nicht-binär?!